Ernährung

Heimische Superfoods

Lebensmittel zum Abnehmen

Überall hört und liest man von Superfoods. Doch was sind eigentlich Superfoods? Brauchen wir sie? Und welche sind die besten? Hier beantworte ich diese Fragen und zeige Dir, wie Du Deine Ernährung zum nächsten Level bringst – ganz ohne viel Geld.

Was sind Superfoods?

Superfoods sind Lebensmittel, deren Vitamin- und Nährstoffgehalt im Vergleich zu normalen Lebensmitteln besonders hoch ist und die mehr bewirken als die übliche Kost. Sie können sogar heilen. Um diese Eigenschafen zu haben, soll ein Superfood biologisch oder wild und möglichst naturbelassen und ganzheitlich sein.

Bei fast allen bekannten Superfoods handelt es sich um exotische, aus weit entfernten Ländern importierten und sehr teuren Produkten wie Chia-Samen, Moringa, Acai-Beeren, Maca, Goji-Beeren uvm. Die heimischen Superfoods sind dagegen kaum bekannt. Sie scheinen mit den Exoten nicht mithalten zu können. Dabei schenkt uns die Natur alles, was wir brauchen dort, wo wir leben.

Nur warum wissen wir so wenig über heimischen Superfoods wie Brennnesseln, Löwenzahn, Sanddorn und viele weiteren Powerpflanzen? Der Grund dafür ist ganz einfach: Es wird keine Werbung für sie gemacht, weil sich mit ihnen nicht so große Gewinne wie mit den importierten Superfoods machen lassen. Marketing hat eine große Kraft und beeinflusst unser Glauben und unsere Handlungen sehr stark, manchmal ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Es wird also Zeit, die heimischen Superfoods kennenzulernen. Manchmal haben sie sogar eine stärkere heilende Wirkung als die Exoten und sind dabei erheblich günstiger oder sogar umsonst und wachsen direkt von der Haustür!

1. Brennnessel

Grünes Blattgemüse ist die Urnahrung der Menschheit. Ursprünglich ernährten sich unsere Vorfahren zum größten Teil von grünen Blättern. Sie waren überall verfügbar, sättigten gut und lieferten alle notwendigen Nährstoffe: Proteine, Mineralstoffe, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren.

Heute zählen Wildkräuter für die meisten Leute weder zu den Protein- noch zu den Omega-3-Fettsäure-Quellen. Sie zählen zumeist überhaupt nicht zum Speiseplan. Die Pflanzen können nichts dafür – sie sind nach wie vor protein- und nährstoffreich. Es sind die Menschen selbst, die so wenig Grünes essen, dass diese Mini-Mengen den Bedarf an essentiellen Nährstoffen nicht decken. Wird jedoch täglich nur ein kleines bisschen mehr wildes Grün gegessen, können sich die Gesundheit und das Wohlbefinden deutlich verbessern.

Körper entwässern

Die Brennnessel gilt schon seit der Antike als Heil- und Wunderkraut. Sie ist ein absolutes Superfoods unter den Wildkräutern. In der Volksmedizin wird sie zur Entgiftung und Entwässerung des Körpers, zur Leber- und Gallenreinigung und zur Blutdrucksenkung eingesetzt. Sie wirkt stoffwechselanregend, harntreibend, durchblutungsfördernd. Ausserdem unterstützt Brennnessel das Haarwachstum und sorgt für dickes, glänzendes Haar und schuppenfreie Kopfhaut.
Die inneren Werte der Brennnessel beweisen ihre Wirkung: 100g liefern 7g hochwertiges Protein, doppelt so viel Eisen wie Spinat, sechsmal so viel Vitamin C wie Orangen, reichlich Beta-Carotin (gut für den schönen Teint!), Kalzium, Kalium, Magnesium und Natrium.

Lass Dich von den Brennhaaren der Brennnesseln nicht abschrecken! Nimm einfach Handschuhe und eine Schere zum Pflücken und Dir passiert nichts.

Nun, wie soll man die Brennnessel zubereiten und essen? Sie kann vielseitig ins alltägliche Essen eingebaut werden: in Smoothies, grünen Säften, als würzige Zutat in Pestos, Suppen, rohem Brot und vielem mehr. Sie kann genauso wie Spinat zubereitet werden. Ich habe den Spinat sogar komplett durch Brennnesseln ersetzt und nehme ihn nur, wenn keine Brennnesseln verfügbar sind, also nur im Winter! Hier und hier findest Du Rezepte mit Brennnesseln.
Brennnesseln können übrigens von April bis November geerntet werden. Somit hast du den größten Teil des Jahres ein absolutes Superfood frisch, unverarbeitet und umsonst!

2. Löwenzahn

Löwenzahn ist ebenfalls die heimische Ware und ist Nahrungsmittel und Heilpflanze zugleich. Er ist reich an Bitterstoffen, den Vitaminen A, C, D und E sowie Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen. Löwenzahn enthält weiterhin B-Vitamine, Kalium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Silizium, Natrium und vieles mehr. Dank den Bitterstoffen regt Löwenzahn die Leberfunktion und die Bildung von Verdauungssäften an, reinigt das Blut, senkt den Cholesterinspiegel und entsäuert und entwässert den Körper. Außerdem stimuliert er den Zellstoffwechsel, aktiviert die Hormonproduktion und regt die Fettverbrennung an. Eine längere Löwenzahnkur, z.B. über den Sommer, verbessert das Hautbild.

Und bei alledem kostet er nichts! Geh auf die Wiese oder in den Park (am besten da, wo keine oder nicht zu viele Hunde sind) und versorge Dich damit. Er ist von April bis Oktober in Fülle verfügbar. Am Löwenzahn ist alles nützlich und essbar: Blüten, Blätter, Stängel und Wurzeln, selbst die Samen.

Leberdiät

Wie kannst Du Löwenzahn in Dein tägliches Leben integrieren? Ich mache ihn hauptsächlich in Smoothies rein, ebenfalls gut ist er in Salaten. Wegen seinem bitteren Geschmack ist der Löwenzahn jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, aber wirklich nur ein bisschen und es lohnt sich, die von zu viel Süßem verdorbenen Geschmacksrezeptoren umzuerziehen – auch von süßen, überzüchteten Früchten. Mit der Zeit wirst Du die Bitterkeit lieben. 😉
Tipp zum Pflücken: Je jünger und weicher die Blätter, desto milder ist der Geschmack.

3. Brokkolisprossen

Kreuzblütler (Kohlgewächse), zu denen auch Brokkoli gehört, sind dank den enthaltenen krebshemmenden und krebsbekämpfenden Senfölglykosiden für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Brokkoli zeichnet sich dabei durch besondere Heileigenschaften aus: Er enthält höhere Werte an Kalzium, Carotin, Eisen, Vitamin C, E, B-Vitamine und Zink als andere Kreuzblütler. Brokkoli ist leicht verdaulich, enthält viele Proteine und wenig Kohlenhydrate.

Brokkolisprossen enthalten noch mehr als der Brokkoli, den Du kaufen kannst, und sind noch bekömmlicher – natürlich wenn Du sie roh verzehrst.

Lebensmittel zum Abnehmen

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Fertige Brokkoli-Sprossen habe ich bis jetzt nur in wenigen Bio-Supermärkten gesehen, sie sind jedoch ganz leicht und günstig selbst zuhause zu ziehen. Brokkolisamen gibt es in vielen Bio-Läden und im Internet zu kaufen.

Wie kann man Brokkolisprossen am besten zubereiten? Wegen ihres scharfen Geschmacks (Mischung aus Meerrettich und Ruccola) eignen sie sich gut für Salate, Suppen, Sushi- und Reispapier-Rollen und sind auch als Verzierung ein Hingucker.

4. Sauerkraut

Rohes Sauerkraut ist ein fermentiertes Lebensmittel und enthält somit hochwirksame probiotische Bakterien, die den Aufbau einer gesunden Darmflora fördern, das Immunsystem stärken und Gärstoffe neutralisieren. Die Wirkung von rohem Sauerkraut ist viel kraftvoller als die probiotischer Nahrungsergänzungsmittel in Kapseln oder Flaschen, da die probiotischen Bakterien im Sauerkraut in einer aktiven, lebendigen Form vorliegen.

Sauerkraut enthält B-Vitamine und auch Vitamin B12, das ausschließlich von Mikroorganismen produziert wird. Dazu decken 200g Sauerkraut bereits 40% des Tagesbedarfs an Vitamin C.

gesundes essen

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Achte darauf, dass Du rohes Sauerkraut verwendest. Pasteurisiertes Sauerkraut hat keine positiven Wirkungen mehr, da durch das Erhitzen die Milchsäurebakterien abgetötet werden.
Ich kaufe rohes Sauerkraut in einem kleinen Biohof-Laden in Hamburg. Dort wird das Sauerkraut ganz liebevoll hergestellt. Schau im Internet nach, wo es bei Dir in der Nähe einen Biohof gibt oder wo du eine Biokiste mit rohem Sauerkraut findest.

Sauerkraut eignet sich super als Salat mit Zwiebel, Avocado, Chili und gegebenfalls etwas Leinöl. Auch Sauerkrautsaft ist sehr lecker und besonders heilend für den Verdauungstrakt. Doch Vorsicht! Zu viel davon wirkt abführend, weswegen er auch für Fastenkuren empfohlen wird.

5. Mariendistel

Die Mariendistel gilt als das wirksamste natürliche Mittel zur Leberreinigung und -heilung.
Ihre ursprünglichen Heimatregionen sind Südeuropa, Südrussland, Kleinasien und Nordfrika. Heute wächst sie aber auch in Deutschland an sonnigen und nährstoffreichen Orten und ist eine beliebte Gartenpflanze.

leberdiät

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Es ist wissenschaftlich belegt, dass der Verzehr von rohen Mariendistelsamen die Heilung und Regeneration der Leber unterstützt. Diese Wunderpflanze ist sogar chemischen Arzneimitteln überlegen und wird in der Medizin bei Lebervergiftungen in hohen Dosen zur Rettung des Organs eingesetzt. Die Mariendistel reinigt das Blut von toxischen Stoffwechselresten und baut Arzneimittel, Hormone und Alkohol ab.

Noch besser entfalten die Mariendistelsamen ihre Wirkung, wenn sie gekeimt sind. Leider keimen sie nicht so einfach und nur unregelmäßig und brauchen sehr lange Zeit dafür. Ich hatte bis jetzt keinen Erfolg damit. Deswegen zermahle ich die Mariendistelsamen in der Kaffemühle zu einem groben Pulver und nehme einen Löffel am Tag ein. Mariendistelöl soll übrigens auch Wunder bewirken.
Mariendistelfrüchte können wie Tee aufgegossen werden: 1 bis 2 TL mit heißem Wasser übergießen und 10 bis 20 Minuten ziehen lasen. Anschließend abseihen und schluckweise trinken.

Bio Mariendistelsamen kannst Du z.B. hier bestellen.

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Den zweiten Teil der Artikelreihe über heimische Superfoods lese hier: Heimische Superfoods Teil 2.

Victoria

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