Ernährung

Smoothie Basiswissen: 6 goldene Regeln für Grüne Smoothies

Smoothie Rezepte

Beim Durchstöbern von Rezepten im Internet sehe ich immer wieder Smoothies, die aus 20 und mehr Zutaten bestehen. Sie enthalten Früchte, Nüsse, Gemüse, Proteinpulver und sonst alles Mögliche. Wenn es jemandem danach gut geht, schön und gut. Es ist aber nicht im Sinne des Erfinders und nicht im Sinne der Natur. Außerdem sind solche Smoothies richtige Kalorienbomben und enthalten eine Riesenmenge versteckter Kalorien.
Unser Verdauungssystem ist nun mal so aufgebaut, dass es entweder Kohlenhydrate oder Fett verdaut. Schluckst du alles vermischt, weiß Dein Körper überhaupt nicht, wie er das alles verarbeiten soll. Denn für die einen Sachen braucht er bestimmte Enzyme und Magensäfte und für die anderen komplett andere. Es kostet ihm enorm viel Kraft, das alles auseinander zu sortieren. Am Ende liegt die ganze Masse schwer im Magen und wartet auf Verarbeitung. Die Folge sind Müdigkeit, Verdauungsstörungen, Blähungen, Gewichtszunahme und weitere unangenehme Erscheinungen.

Ich will Dir nicht vorschreiben, wie Du Deinen Grünen Smoothie zubereiten sollst. Ich habe es auch nicht selbst erfunden, ich teile mit Dir lediglich die Grundideen, die mit der Logik der Natur im Einklang sind und für unsere Verdauung und Nährstoffaufnahme am geeignetesten sind.

Hier sind die 6 goldenen Regeln zur Zubereitung von Grünen Smoothies:

1. Die Zutaten

Die Zubereitung eines Grünen Smoothies ist denkbar einfach. Der Grüne Smoothie besteht aus 3 Zutaten: sauberes Wasser, grüne Blätter und Obst.

Optional:

  • Für einen dicken Smoothie zum Löffeln kann ein Topping (Beeren, Zimt, Fruchtstückchen) eingesetzt werden.
  • Superfoods in Maßen z.B. zur Entgiftungsbeschleunigung (Chlorella, Maca, MSM, Ingwer)

Ich liebe Äpfel und Birnen als Basis und als Topping Zimt.

Das Verhältnis von grünen Blätter zu Obst sollte mindestens 1:1 betragen. Am besten natürlich mehr Grün und weniger Obst. Je mehr Grün, desto besser! Das rohe Grünzeug schmeckt oft bitter. Um es genießbar zu machen, tendiert man dazu, mehr Obst hinzuzufügen. Wenn Du Dich an das Blattgemüse bzw. die Wildkräuter erstmal gewöhnen musst, fange mit weniger Grün und etwas mehr Obst an. Hab keine Angst vor dem grasartigen Geschmack. Der entsteht durch die Gesamtkomposition. Experimentiere und lass Deiner Kreativität freien Lauf. Doch mit der Zeit versuche mehr Grün als Obst zu nehmen. Denn das ist ja der Sinn des Grünen Smoothies überhaupt: mehr Grün zu verzehren!

Detox Smoothie

Nutze für die Smoothies nach Möglichkeit biologische Zutaten. Sie haben keine oder wesentlich geringere Mengen an Pestiziden und mehr Nährstoffe als konventionelle Zutaten. Am besten sind natürlich Früchte und Grün aus der Region.

Mit diesen Grünpflanzen wird Dein Grüner Smoothie zu einer kalorienarmen Nährstoffbombe:

  • Wildkräuter (Brennnesseln, Giersch, Vogelmiere, Löwenzahn uvm.)
  • Grünkohl
  • Spinat
  • Mangold
  • Minze
  • Petersilie
  • Koriander

Die Wildkräuter gehören zu den protein- und vitalstoffreichsten Lebensmitteln der Welt. Falls Du die Möglichkeit hast, sie zu pflücken, ziehe sie als erste Wahl vor.

Wechsele regelmäßig die Auswahl des Blattgrüns, damit Du eine breitere Palette an Vitaminen und Mineralstoffen bekommst. Denn jede Pflanze enthält andere Stoffe.

2. Was gehört nicht in den Smoothie

Füge nichts hinzu außer Wasser, Grün und Früchte und evtl. oben genannte Optionen. Insbesondere gehören nicht in den Grünen Smoothie:

  • Nüsse
  • Samen
  • Öle
  • Stärkehaltiges Gemüse
  • Milch
  • Nussmilch
  • Haferflocken
  • Proteinpulver

Die meisten dieser Produkte verlangsamen oder verwirren die Verdauung und die Aufnahme wertvoller Nährstoffe und können Verdauungsstörungen und Blähungen verursachen.

Proteinpulver sind völlig überflüssig, denn das Blattgrün ist die beste natürliche Proteinquelle, die es gibt. Nach der Idee der Natur produziert der menschliche Dickdarm alle Aminosäuren selbst, weil genau da die Mikroorganismen wohnen, die pflanzliche Nahrung in Aminosäuren und Vitamine umwandeln. Die Voraussetzung dafür ist ein gesunder, gut funktionierender Darm und eine natürliche, rohe und lebendige Nahrung. Künstliches, isoliertes Protein unterdrückt die natürlichen Funktionen der Aminosäurebildung im Dickdarm und dieser kann dann nur den minimalen Anteil seiner Aufgaben erledigen.

Wie Du vielleicht schon aus meinem Artikel über Lebensmittelkombinationen weißt, passen Nüsse und Früchte nicht zusammen. Du kannst den Artikel hier nachlesen.

Mische ebenfalls nicht zu viele fruchtige Zutaten in den Smoothie, also keine 10 verschiedenen Früchte. Süße Früchte wie Bananen und saure Fürchte wie Orangen sind kombiniert sehr ungünstig. Für die Verdauung süßer und saurer Früchte werden verschiedene Verdauungssäfte benötigt, was den Verdauungsprozess durcheinander bringt. Somit werden die Nährstoffe nicht optimal absorbiert.

Stärkehaltige Gemüsesorten wie Karotten, Rote Bete, Mais, Kürbis sowie Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Aubergine passen nicht in die fruchtigen Smoothies.

Halte die Smoothies so einfach wie möglich, um die Verdauung zu erleichtern und die Nährstoffaufnahme zu maximieren.

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3. Die beste Zeit für einen Grünen Smoothie

Ein Grüner Smoothie eignet sich am besten als erste Mahlzeit des Tages, da er schnell verdaut wird und die morgendliche Entgiftung des Körpers unterstützt. Aber auch als Post-Workout-Protein-Quelle oder als gesunde Zwischenmahlzeit ist er wunderbar, vorausgesetzt Du beachtest die richtige Reihenfolge beim Essen, d.h. dass Du vorher am gleichen Tag keine fettreiche, langsam verdauliche Mahlzeit hattest.

Optimal ist der Grüne Smoothie frisch zubereitet und allein, d.h. nicht als Teil einer Mahlzeit, oder als Vorspeise 30 – 40 Minuten vor der Mahlzeit. Das Ziel dabei ist es, die meisten Nährstoffe zu gewinnen.
Du kannst auch am Morgen eine größere Menge zubereiten und zur Arbeit, zur Uni oder für unterwegs in einem Glas mitnehmen.

4. Smoothie essen, nicht trinken!

Trinke – oder genauer gesagt iss – den Grünen Smoothie sehr langsam und kaue jeden Schluck ordentlich durch, auch wenn er noch so flüssig ist. Am Anfang kommt Dir das vielleicht komisch vor, aber es ist für Deine Verdauung von immenser Bedeutung. Denn die Enzyme werden schon im Mund aktiviert, was für die weitere Verdauung wichtig ist. Das schnelle Trinken eines Smoothie führt zu Verdauungsstörungen, Blähungen und verminderter Nährstoffaufnahme – das möchtest Du bestimmt nicht haben!

Mein Tipp: bereite einen dickflüssigen Smoothie zu und mache Fruchtstückchen als Topping rein, dann kaust Du das Ganze automatisch besser.

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5. Der Smoothiemaker

Der Mixer spielt eine große Rolle bei der Zubereitung von Smoothies. Zum Glück gibt es heutzutage eine große Auswahl an guten, leistungsstarken und bezahlbaren Standmixern. Es lohnt sich auf jeden Fall, einen guten leistungsstarken Mixer zu beschaffen, denn er macht nicht nur cremige Smoothies, sondern auch Suppen, Saucen und Dips.
Mein absoluter Favorit ist der Vitamix. Ich habe ihr vor 6 Jahren gekauft und freue mich jeden Tag, dass ich ih habe, er ist der Held meiner Rohkostküche und man kann ihn nicht mit einem günstigen schwachen Mixer vergleichen. Meinen Erfahrungsbericht kannst in diesem Artikel lesen.

6. Nach dem Smoothie

Der hohe Säure- und Zuckergehalt im Smoothie kann auf Dauer den Zahnschmelz angreifen und beschädigen. Deswegen rate ich Dir, nach jeder Smoothie-Mahlzeit den Mundraum mit Wasser oder Xylith durchzuspülen. Achtung: putze auf keinen Fall sofort nach dem Smoothie die Zähne! Nach der Säure- und Fruchtzuckereinwirkung ist das Schrubben für den Zahnschmelz besonders schädigend.

Und zum Schluss die wichtigsten Punkte auf einem Blick:

1. Die Smoothiezutaten: Wasser, Blattgrün, Obst.
2. Optionale Zutaten: Topping und Superfoods in Maßen.
3. Auswahl des Blattgrüns regelmäßig variieren.
4. Fette, Nussmilch, Getreide und stärkehaltiges Gemüse gehören nicht in den Smoothie.
5. Proteinpulver verwirren die Verdauung und unterdrücken die körpereigene Aminosäureproduktion.
6. Halte Smoothierezepte so einfach wie möglich.
7. Smoothies gut kauen, trotz der flüssigen Konsistenz.
8. Mache einen dickflüssigen Smoothie zum Löffeln mit Fruchtstückchen drin, dann fällt es Dir leichter, ihn zu kauen.
9. Essenszeit: Am besten morgens als erste Mahlzeit oder mittags nach einer leichten Fruchtmahlzeit.
10. Nach dem Smoothie: spüle den Mundraum mit Wasser oder Xylith, um die Säure und Fruchtzucker zu entfernen.

Smoothies ist eine Wissenschaft für sich. In Maßen und bei einer richtigen Kombination sind grüne Smoothies an sich nicht schlecht und können besonders am Anfang der Umstellung auf Rohkost bei der Entgiftung und der Gewöhnung an das Blattgrün sehr hilfreich und vorteilhaft sein. Sich über Jahre jeden Tag hauptsächlich von Smoothies zu ernähren würde ich nicht raten, sondern sie dann nach der erfolgreichen Transformationsphase nur ab und zu zum Genuss in den Speiseplan integrieren. Am besten und natürlichsten für uns sind immer noch echte Lebensmittel, bei denen die Kiefer und Zähne ordentlich arbeiten. Denn wenn Du Dich zu viel vom Brei ernährst und die Zähne nicht benutzt, werden sie sich möglicherweise – analog zu der Muskelmasse – zurückbilden.
Gönne Dir mal zum Frühstück oder nach dem Workout einen schönen grünen Smoothie und wähle – wie die Buddhisten lehren – den Mittleren Pfad.

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Deine Victoria

Quellen und Bücherempfehlungen:

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