Mein Artikel über natürliches Zähneputzen ist auf unglaublich viel Interesse gestoßen. Ich habe zahlreiche Fragen, Kommentare und Ergänzungen von den Lesern erhalten. Vielen Dank! Da mich das Thema gesunde Zähne sehr interessiert und meine Zähne auch öfters mal empfindlich sind, habe ich weiter recherchiert, um den Ursachen für Zahnprobleme bei der Rohkost Ernährung näher zu kommen.
Es scheint, dass ziemlich viele Rohköstler Probleme mit den Zähnen haben. Am häufigsten kommen empfindliche Zähne und Karies vor. Sie treten nicht nur zu Beginn der Umstellung als Anfängerfehler oder Entgiftung auf, wie manchmal behauptet wird. Diese Probleme bleiben oft bestehen und lösen sich nicht von allein, wenn man sie nicht ernst nimmt und sich nicht bewusst um sie kümmert.
Was liegt diesen Problemen zugrunde? Man ernährt sich ja schon so naturnah, gesund und vitaminreich.
Hier sind die vier Hauptgründe für Zahnprobleme bei Rohköstlern:
- Zu häufiges Essen von süßen und säurehaltigen Früchten
- Essen von unreifem und überzüchtetem Obst
- Entzug von Mineralstoffen bei intensiver Entgiftung
- Übermäßiges oder falsches Putzen
Gehen wir nun näher auf die einzelnen Punkte ein.
1. Süße und saure Früchte
Früchte sind gut für Deinen Körper, aber manchmal schlecht für die Zähne.
Frisches Obst ist gesund, voller Vitamine, bunt und ist ein idealer Snack. Süße Früchte enthalten Fruchtzucker. Der Grund, warum Früchte so herrlich süß sind, ist, dass sie voll mit natürlichem Zucker sind. Und Trockenobst hat wesentlich mehr Zucker, da es konzentriert ist.
Die Säuren, die in den saueren Obstsorten enthalten sind, lösen die Mineralien im Zahnschmelz.
In übermäßigen Mengen können die süßen und säurehaltigen Früchte auf Dauer die Zähne schädigen, besonders wenn die Früchte ohne Grün gegessen werden. Wichtigstes Anzeichen ist eine gesteigerte Empfindlichkeit der Zähne. Für den Körper kommt noch die ungünstige Lebensmittelkombination von Säure und Zucker hinzu (Mehr über Lebensmittelkombinationen kannst Du hier nachlesen). Deshalb müssen wir aber nicht auf frisch gepressten Orangensaft oder einen frischen Apfel verzichten. Kurzes Ausspülen mit Wasser spült die Säuren weg und verhindert das Angreifen des Zahnschmelzes.
Ständiges Essen ist ebenfalls einer der größten und unbeachteten Risikofaktoren für die Zähne. Es ist eine gerade in der Rohkost-Bewegung sehr verbreitete und in vielen Aspekten ungesunde Angewohnheit. Nicht nur die Zähne werden mit der permanenten Nahrungsverarbeitung dauerhaft belastet, sondern auch die Bauchspeicheldrüse und andere Verdauungsorgane! Sowohl Zähne als auch die Bauchspeicheldrüse brauchen ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten, in denen sie sich erholen und regenerieren können. Außerdem braucht die Mundflora Zeit, um Säuren zu neutralisieren und Zahnschmelz zu reparieren.
Die Lösung
- Es ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden sowohl der Zähne als auch der anderen Organe notwendig, zwischen den Mahlzeiten wenigstens 3 bis 5 Stunden zu pausieren!
- 2 bis 5 konkrete sättigende Mahlzeiten ohne Snacks dazwischen ermöglichen die Regeneration.
- Auch die konsequente natürliche Reinigung der Zähne nach zucker- und säurehaltigen sowie klebrigen Lebensmitteln ist wichtig.
- Grünes Blattgemüse und Wildkräuter sind zum Ausgleich der Früchte und zur Remineralisierung der Zähne enorm wichtig. Sie sollten in großer Zahl zu und nach Obst oder Gerichten, die Obst enthalten, gegessen werden. Eine gesunde Alternative ist zum Beispiel nach einer Fruchtmahlzeit an Sellerie zu knabbern. Damit hast Du eine natürliche Zahnseide. Ist das nicht möglich, spüle nach einer säurehaltigen Mahlzeit oder einem säurehaltigen Saft den Mund mit Wasser aus.
2. Unreifes und überzüchtetes Obst
Unreifes Obst ist ein bedeutendes und leider unterschätztes Problem, vor allem in Deutschland und nördlichen Ländern.
Viele Rohköstler leben fast ausschließlich von Früchten. Im Prinzip wäre das bei wilden Früchten kein Problem. Aber die vielen überzüchteten Hybrid-Früchte (z.B. kernloses Obst einschließlich Bananen) sind mit Vorsicht zu genießen. Wenn Du in Supermärkten viel Importiertes kaufst, bist du schon so an unreife Früchte gewöhnt, dass Du sie für normal hältst. Dabei ist das unreife Obst überhaupt nicht für den Verzehr geeignet, da die Umwandlung der Fruchtsäuren darin noch nicht abgeschlossen und die chemische Zusammensetzung für die Verdauung nicht bestimmt ist. Die besten Alternativen sind regionale und saisonale Früchte und Gemüse von Bio-Märkten, Wochenmärkten und Hofläden. Rohkostversender sind auch hervorragend, was die Reife angeht. Wer einen eigenen Garten hat, sollte am besten so viel wie möglich selbst anbauen und reif ernten. Sehr gut mineralisiert sind Himbeeren, Blaubeeren, Johannisbeeren und auch Wildfrüchte. Tropische Früchte, die eingeflogen werden, sind qualitativ besser als Hybrid-Früchte wie kernlose Trauben und Wassermelonen.
Der Verzehr von mineralstoffarmen, aber zuckerreichen Früchten aus Hybrid-Züchtungen kann bei Rohköstlern ebenfalls gesundheitliche Probleme mit den Zähnen verursachen. Da diese Früchte nur sehr wenige Nährstoffe enthalten, können sie zudem den Stoffwechsel beeinträchtigen.
Warum sie für die Zähne schädlich sind, steht in Punkt 3.
3. Intensive Entgiftung
Was hat Entgiftung und unreifes Obst mit den Zähnen zu tun?
Wenn Du abrupt auf Rohkost umsteigst, viel Früchte ohne Grün verzehrst und nicht auf eine verstärkte Mineralstoffzufuhr achtest, können die Entgiftungsprozesse Deine Zähne schädigen. Wie? Die intensiv frei werdenden Gifte schaffen einen Überschuss an Säuren im Blutkreislauf. Um die Säuren zu neutralisieren, zieht der Körper basische Mineralstoffe aus Knochen und Zähnen.
Vor allem zu großer Verzehr von unreif geerntetem Obst bringt ein Ungleichgewicht in den Körper, wodurch große Mengen an Kalzium aus den Zähnen und Knochen genommen werden. So kann eine Entmineralisierung entstehen, die Karies und eine Überempfindlichkeit der Zähne verursacht.
Deswegen sind grüne Gemüse und Kräuter sehr wichtig bei der Rohkost-Ernährung! Am besten ist es, täglich reichlich ½ bis 1 Liter grüner Säfte oder Smoothies zu trinken. Säfte oder Smoothies, weil sie schneller, leichter und vollständiger aufgenommen werden können.
4. Falsches Zähneputzen
Es ist sinnvoll nach dem Verzehr klebriger Speisen wie Datteln oder anderer Trockenfrüchte dafür zu sorgen, dass keine Reste an und zwischen den Zähnen hängen bleiben. Auch wenn Du frisches Obst und Gemüse isst, bleiben deren Fasern oder kleine Samen zwischen den Zähnen stecken, was zum Gammeln dieser Fasern und folglich schlechtem Atem führen kann.
Direkt nach dem Essen solltest Du den Mund mit Wasser ausspülen und eventuell die Zahnzwischenräume mit ökologischer Zahnseide bearbeiten. Das hilft, das saure Milieu im Mund zu neutralisieren und die meisten Essensreste loszuwerden.
Sofort nach dem Essen Zähne zu putzen ist eher schädlich. Wenn Du das tust, werden die von der Säure gelösten Mineralstoffe weggeputzt. Warte daher mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen. Stattdessen kannst Du zum Reinigen der Zähne und gleichzeitig zur besseren Versorgung mit Mineralstoffen etwas hartes, faserreiches Gemüse wie Fenchel oder grüne Blätter oder Wildkräuter essen.
Einige Rohköstler, so auch Shelton, empfehlen, die Zähne gar nicht zu putzen. Obst wie Äpfel würden diese Aufgaben übernehmen. Ich finde, dass Zähneputzen in unserer modernen Welt schon angebracht ist, verzichte jedoch persönlich auf herkömmliche chemische Zahnpasta. Wenn Du die Zähne mit der Zahnbürste putzt, verwende keine konventionelle Zahncreme – das ist pure Chemie und kann unmöglich gesund sein! Am besten nur einmal am Tag Zähne putzen, um den Zahnschmelz nicht unnötig abzureiben.
Für meine Zahnpflege benutze ich biologisches kaltgepresstes Kokosöl* zum Ölziehen und zum Putzen abwechselnd Natron, Heilerde oder Xylit sowie Zahnseide. Das Kokosöl kommt beim Ziehen überall hin, wo die Zahnbürste nicht hinkommt und wirkt gut gegen Viren, Pilze, Parasiten etc., und auch ganz gut gegen Bakterien. Die Heilerde mineralisiert die Zähne, das Natron hilft den von Grünen Smoothies verfärbten Zähnen wieder ein natürliches Weiß zu geben. Da die Zähne Mineralien anziehen und aufnehmen, funktioniert die Verfärbung in beide Richtungen. Nach dem Zähneputzen etwas Xylit in den Mund zu nehmen und 2 Minuten hin- und herzuziehen, ist gut, um den Zähnen die Stärkung zu geben, die sie brauchen.
Xylit
Birkenzucker, auch Xylit genannt, sieht aus wie Zucker und schmeckt auch so, bietet jedoch eine kluge und gesunde Alternative zu gewöhnlichem Haushaltszucker. Er ist kalorienarm, zahnschonend, für Diabetiker geeignet und lässt den Blutzuckerspiegel nicht stark ansteigen.
Zur Kariesprophylaxe eignet sich Xylit sehr gut, da er den Säure-Base-Haushalt im Mund ausgleicht. Seine Wirkung basiert darauf, dass die karieserzeugenden Bakterien das süße Xylith gerne essen, es aber nicht verdauen können. Ihr Stoffwechsel bricht zusammen und sie sterben. Somit wird ihre Vermehrung unmöglich, schädliche Säuren können den Zahnschmelz nicht mehr angreifen und Karies kommt gar nicht erst zustande. Xylit kann auch die Mineralisierung des Zahnschmelzes unterstützen und bei kleineren Kariesstellen heilend wirken. Achte darauf, dass Du qualitativen Xylit kaufst. Ich bestelle meinen hier*.
Anwendung
Einen halben Teelöffel Xylit im Mund auflösen und die Zähne damit putzen. Die Flüssigkeit nur ausspucken, ohne mit Wasser nachzuspülen. Danach mindestens eine halbe Stunde nichts essen oder trinken.
Wenn Du Xylit ca. 2 Minuten im Mund lässt und durch die Zähne ziehst, dann legt sich für ca. 2 Stunden eine Schutzschicht um die Zähne, an der sich die schädlichen Bakterien, nicht mehr festhalten können. Diese Prozedur wirkt am besten vor dem Schlafengehen. Die Zähne werden in der Nacht vom Kauen, von Säuren und Bakterien nicht gestört. So hält der Schutzfilm nachts viel länger.
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Hast Du auch gute Tipps zur gesunden Zahnpflege? Erzähle es mir und allen anderen in einem Kommentar!
Victoria
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