Öle sind nicht das Wunder-Lebensmittel, als das sie gepriesen werden. Sie sind verarbeitete, hochkonzentrierte Produkte, bei denen wichtige Bestandteile entfernt worden sind. In diesem Artikel möchte ich mit Dir meine Erfahrung und Ergebnisse teilen, warum Öl keine Rolle in meiner Ernährung spielt und warum die Bezeichnung kaltgepresst und roh keine Ausnahme sind.
Öl ist ein raffiniertes Produkt
Trotz der Annahme, dass Öl voll von wertvollen Nährstoffen ist, wird oft vergessen, dass der Herstellungs- und Lagerungsprozess den Großteil der Nährstoffe zerstört. Theoretisch können die Öle von entsprechenden Pflanzen wertvolle Vitamine und Mineralstoffe enthalten, doch tatsächlich bleibt nur ein Bruchteil. Rohe, kaltgepresste Öle sind die weniger ungesunde Alternative, doch auch sie können ihre Qualität während der Lagerung nicht lange Zeit bewahren.
Öl ist das kalorienreichste Produkt von allen
1 EL Öl enthält 120 kcal von purem Fett mit fast keinen Nährstoffen. Industriezucker hat nur 50 kcal per EL. Das Fett, das Du isst, ist das Fett, das Du auf den Hüften hast (außer Du machst low carb, was ich auf lange Dauer nicht empfehlen würde). Die paar Spritzer Öl hier und da können ganz schnell zu einigen Hundert Kilokalorien werden, die viele von uns gar nicht brauchen. Das Schlimmste daran ist, dass diese Kalorien leer, frei von Ballaststoffen und essentiellen Nährstoffen sind. Öle generell tragen dazu bei, dass Du eher zunimmst, ob Du Dich nun rohvegan ernährst oder nicht.
Denke daran: Für die Herstellung von 1 TL Olivenöl benötigt man ca. 24 Oliven. Würdest Du Deinem Salat 24 Oliven hinzuzufügen?
Du möchtest mehr Geschmack, Vielfalt und Zeitersparnis in der Küche? Dann versuche die rohköstlichen Dips, Saucen, Dressings und Aufstriche aus Sauce Up Your Life! Sie werden einen einfachen Haufen Salatblätter und „langweiliges“ Gemüse garantiert zu einem geschmacklichen Erlebnis machen werden. Alle Rezepte sind ölfrei, zuckerfrei und bestehen aus ganzheitlichen Zutaten.
Öl ist eine konzentrierte Quelle an gesättigten Fetten
Vielen Leuten ist nicht bewusst, dass Olivenöl und andere Pflanzenöle zu ca. 15% aus gesättigten Fettsäuren bestehen. Dieses Fett in größeren Mengen konsumiert, trägt zu Gesundheitsproblemen bei, inklusive Arteriosklerose und Herzkrankheiten.
Übermäßiger Fettkonsum senkt die Insulinempfindlichkeit
Je höher Dein Fettkonsum ist, desto weniger effektiv ist Deine Insulinarbeit. Und wenn Du viel Zucker (auch Fruchtzucker!) und Fett gleichzeitig bzw. an einem Tag konsumierst, dann hast Du ein Erste-Klasse-Ticket zu vielen Gesundheitsproblemen und Übergewicht. So war es bei mir, als ich viele Früchte und dann noch Avocados und Öl gegessen habe und mich wunderte, warum ich es nicht schaffte abzunehmen.
Pflanzenöle verstopfen die Arterien
Eine Studie von Dr. Robert Vogel hat gezeigt, dass eine Mahlzeit mit Olivenöl eine deutliche Verengung in den Arterien verursacht. Der Blutfluss war um 30% verlangsamt. Die Studie deckte auf, dass die gesunde Komponente der mediterranen Kost der hohe Anteil an Früchten und Gemüse ist, und nicht das Olivenöl (dazu mehr weiter unten). Die Griechen waren nur so gesund bei all dem Ölkonsum dank dem frischen Obst und Gemüse. Sie ersetzten auch tierische Fette wie Butter durch Olivenöl. Aber Öl an sich ist nicht der gesunde Part der Ernährung.
Es ist ein Mythos, dass Olivenöl gut fürs Herz sei und den Cholesterinspiegel senke. Es senkt den Cholesterol nur, wenn tierische Fette dadurch ersetzt werden, wenn jedoch Öl zu sonst gesunder veganer Ernährungsweise hinzugefügt wird, erhöht es den Cholesterinspiegel.
Öle verwirren und verlangsamen die Verdauung
Wenn Du einen frischen rohen Salat isst ohne Öl, ist die Verdauung schnell und effizient. Füge weniger als einen TL Öl hinzu und Deine Verdauung wird sofort verlangsamt und kann bis zu mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Öle werden toxisch bei Erhitzung
Viele Öle werden krebserregend beim Erhitzen. Verschiedene Öle können zwar unterschiedlichen Hitzeniveaus widerstehen, doch glaube nicht, dass Deinem Öl nichts passiert, wenn Du es erhitzt.
Der Mythos von der mediterranen Küche und dem Olivenöl
Die gewöhnliche und am weitesten verbreitete Rechtfertigung zugunsten von Olivenöl und anderen Pflanzenölen ist die Wunderwirkung des Olivenöls in der mediterranen Küche, bei deren großzügige Einnahme über Jahrtausende sich die Menschen in diesen Regionen einer ausgezeichneten Gesundheit erfreuten. Olivenöl wurde als etwas gesehen, das sich lohnt, den allermeisten Gerichten als Zutat beizugeben.
Doch die Theorie ging nicht auf. Die mediterranen Völker waren einmal gesünder und schlanker als wir und hatten weniger Krebs, Herzkrankheiten und Diabetes. Aber das war einmal. Auf der Insel Kreta aßen die Bewohner in den 1950-gern viel vom einheimischen Olivenöl und waren sehr gesund. Der Großteil ihrer sonstigen Ernährung bestand aus frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, ein kleiner Teil war Fisch und ganz wenig Fleisch, Eier und Milchprodukte. Die Bewohner vollbrachten den Tag über viel körperliche Arbeit auf den Feldern und verbrannten dabei all das Öl, das sie gegessen hatten.
Heute leben die Bewohner der Insel immer noch mit viel Olivenöl, jedoch haben sich ihre übrigen Ernährungsgewohnheiten denen in Europa und Amerika angeglichen. Sie essen viel Fleisch, Milchprodukte, Eier, verarbeitete Lebensmittel und Junk Food und wenig frische Lebensmittel. Ihre Lebensweise beinhaltet nur noch wenig körperliche Arbeit. Da ist es keine Überraschung, dass die modernen Kreter ebenso häufig an Übergewicht, Herzkrankheiten, Krebs, Diabetes und Arteriosklerose leiden wie die Amerikaner. Mit anderen Worten, es sieht so aus, dass die Kreter früher trotz des Olivenöls gesund waren und nicht deswegen.
Nachdem ich das alles verinnerlicht und verstanden hatte (vor 4-5 Jahren), war es für mich vorbei mit Öl. Manchmal war es schon schwer, denn Öl macht das Essen so lecker! Das vollständige Streichen von Ölen aus Deiner Ernährung ist am Anfang nicht einfach, auch wenn Du planst, Dich rohköstlich zu ernähren. Heutzutage sind Öle ein wichtiger Bestandteil bei der Zubereitung vieler Gerichte und sie sind so fest in unserer Küche verankert, dass viele Menschen gar nicht realisieren, wie viel sie ihnen bedeuten.
Bei der Öleliminierung wirst du wahrscheinlich folgenden Herausforderungen begegnen:
- Das Verbannen von Ölen aus Deiner Ernährung kann für Deine Geschmacksrezeptoren ein schwerer Schlag sein. Du wirst etwas Zeit brauchen, um ein Geschmacksgefühl für neue, ölfreie Gerichte zu entwickeln, da die gleichen Gerichte einfach anders schmecken ohne Öl.
- Die Veränderung bei der gewöhnlichen Essenszubereitung, besonders wenn Du Salate und Pestos magst. Du musst evtl. einige Veränderungen im Lebensmittelbudget vornehmen, weil Du jetzt die Öle durch andere Zutaten ersetzt.
Was essen statt Öle?
Iss ganzheitliche Lebensmittel so roh und unverarbeitet wie möglich! Wenn Du den Salat nicht komplett ohne alles essen magst, mache Dressings aus Avocado, Cashews, Sonnenblumenkernen (viele Rezepte findest Du hier: Dips und Saucen). Ich nutze jetzt nur noch Zitronensaft für Salate, ab und zu auch Bio-Apfelessig.
Später, wenn Du Dich von Ölen gelöst hast, nutze einfach Oliven, Nüsse oder Samen so, wie sie sind, oder schneide eine Avocado in Würfeln in Deinen Salat – das reicht völlig!
Es gibt für die meisten Menschen eigentlich keinen Grund, regelmäßig Öl zu sich zu nehmen. Wenn Du sehr aktiv bist, läufst oder 10-20 km am Tag gehst, dann verbrennst Du 1 oder 2 TL Öl am Tag. Es gibt zwar sogenannte gute Öle wie Kokos-, Mariendistel- oder Leinöl, aber sie alle enthalten Mengen an Fett. Wir brauchen zwar schon etwas von den guten Fetten, damit unser Körper gut funktioniert, doch nicht die Mengen, die die meisten gewöhnt sind. Allgemein ist es immer noch besser, das Fett von ganzheitlichen Lebensmittels zu sich zu nehmen: Avocados, gelegentlich Nüsse und Leinsamen, Hanfsamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne.
Ob ich Olivenöl und andere Öle esse?
Ich persönlich esse seit 4-5 Jahren keine Pflanzenöle in meiner täglichen Ernährung. Meine Mama hat sei Jahren eine Flasche Mariendistelöl zu Hause und, immer wenn ich in Sibirien bin, gebe ich 2-3-mal von diesem Öl in den Salat als Special. Wenn ich meine Schokolade oder Schoko-Proteinbällchen mache, füge ich minimal Kokosöl hinzu (1 geschmolzenes TL statt 4-5 EL und den Rest Wasser).
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Auch wenn ich mal in einem veganen Restaurant bin und sage, dass ich kein Öl in meinem Gericht möchte und es kommt trotzdem mit Öl oder wenn es einfach nicht möglich ist ohne, esse ich Öl. Ich esse entspannt, was da ist, und genieße mit Dankbarkeit. Für mich zählt, was ich täglich mache und nicht gelegentlich.
Was kannst Du mit den teuren Ölen nun machen?
Wenn Du Dich entschieden hast, es auch ohne Öl in der Ernährung auszuprobieren, gibt es viele anderen nützlichen Anwendungen dafür. Raffinierte Öle in Plastikflaschen kannst Du direkt wegschmeissen und nie mehr kaufen, im besten Fall Fahrradkette damit einschmieren.
Gute Öle eignen sich prima als chemiefreie Haut- und Haarpflege. Zum Beispiel:
- Kokosöl zum Abschminken, Hautpflege oder Ölziehen
- Lein-, Hanf-, Olivenöl sind wunderbare Hand- und Fußpflegemittel, besonders über Nacht mit Baumwollsocken oder als Peelingzusatz mit Salz oder Kaffeesatz gemischt
- Arganöl ist bestens für die Haarspitzen nach dem Waschen geeignet.
Fazit
Ich persönlich fühle mich viel besser und leichter ohne Öle in meiner täglichen Ernährung. Und wenn mal irgendwo bei Besuch oder im Restaurant Öl dabei ist und ich das Gericht esse, spüre ich sofort die Auswirkungen: Schwere im Magen und sonstige Verdauungsprobleme.
Öle aus der Ernährung zu eliminieren ist sicherlich eine massive Umstellung. Aber sie kann auch Spaß machen, weil Du neue Rezepte und Geschmäcker und kreative Wege entdecken kannst, Dein Essen zu genießen.
Es ist nicht so, dass Oliven- oder anderes Öl das schlimmste Lebensmittel wäre, das Du essen könntest. Im Gesamtbild ist es das bessere Fett als viele andere wie Butter, Margarine, Transfette oder Schmalz. Doch es ist immer noch nicht optimal und das Wichtigste: Öl repräsentiert konzentrierte Kalorien, die viele von uns einfach nicht brauchen. Wenn man sportlich sehr aktiv ist, kann man etwas Öl nehmen, doch viele Menschen können die tägliche Ölmenge, die sie einnehmen, nicht kontrollieren. Also, verfalle nicht dem Hype und überlege für Dich selbst, ob Du so viel Öl wirklich brauchst.
Wenn Du mehr zum Thema wissen möchtest, findest Du hier Ärzte und Wissenschaftler, die die Kein-Öl-These vertreten:
- Colin Campbell
- Dr. John MsDougall
- Dr. Caldwell Esselstyn – der Guru der Herzkrankheiten Heilung
Hast Du schon Erfahrungen mit Öl/kein Öl gemacht? Teile sie gerne in einem Kommentar!
Quellen:
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